Die Stadt Gronau, insgesamt knapp 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner, liegt direkt im sog. Dreiländereck, also an der Grenze Nordrhein-Westfalens zu Niedersachsen bzw. zu den Niederlanden. Die niederländische Stadt Enschede, westlich von Gronau, ist nur wenige Kilometer von Gronau entfernt, ebenso die niedersächsische Grafschaft Bad Bentheim, nördlich von Gronau. Dadurch ist Gronau eine weltoffene Stadt, weil Impulse von außen in vielfältiger Hinsicht bei den Gronauerinnen und Gronauern Aufnahme finden.

Gronau gehört zum Kreis Borken, ist kleinstädtisch, aber ländlich gelegen und zudem die Geburtsstadt von „Kult-Rocker“ Udo Lindenberg und die Heimat der Landes-gartenschau 2003 Gronau-Losser/Nl, von der nach nun über 20 Jahren noch immer ein positiver Einfluss gegeben ist.

 

In Gronau gibt es eine evangelische Kirchengemeinde mit inzwischen „nur“ noch knapp 9.000 Gemeindeglieder*innen. Es ist gut, dass die evangelische Kirche in unserer Stadt nicht in mehrere Kirchengemeinden zerfällt. Die Einheit macht stark, und trotz der Größe lässt sich eine ganze Menge hier bei uns bewegen: So haben wir unsere Kir-chengemeinde in den letzten Jahren, seit Mitte 2002, in diversen Abschnitten einschneidend und zukunftsträchtig umstrukturiert.

 

a)      Zunächst: Sage und schreibe drei Gemeindehäuer/-zentren und eine Kirche wurden
         Mitte August 2006 entwidmet und geschlossen, ein neues Gemeindehaus, das
         Walter-Thiemann-Haus im Herzen von Gronau, direkt neben unserer Ev. Stadtkirche,
         gebaut und am 3. September 2006 eröffnet. Ehemals eigenständige Pfarrbezirke
         wurden miteinander in Kooperation gebracht und miteinander zusammenarbeitende
         Gemeindebezirke geschaffen.

b)     Ferner: In mehreren Schritten die Reduktion der Pfarrstellenzahl von fünf auf nunmehr
         zwei. Seit August 2023 ist ein Interprofessionelles Pastoralteam (IPPT) entwickelt
         worden, zu dem eine Diakon*innen-Stelle in Vollzeit gehört, die im Wesentlichen die
         kirchengemeindliche Kinder-, Jugend- und Familienarbeit gestalten soll.

c)      Reduktionen gab es auch in anderen Arbeitsfeldern: Seit Jahren wird der
         Küster*innen-Dienst ehrenamtlich versehen, Stunden im Gemeindebüro wurden
         gekürzt . . .

 

Alles ein Muss, das sich im Laufe der Jahre immer mehr verstärkte und auch gegenwärtig Handlungsdruck auslöst. Die größte Aufgabenbestimmung von Kirche dieser Zeit ist die Gestaltung des Wandels; die Gründe dazu sind allgemeinhin gut bekannt und gehen auch an uns hier in Gronau nicht vorbei.

 

Ein paar wenige, aber vielsagende Zahlenfakten:

-          Etwa jedes zweite Gemeindeglied ist mindestens 50 Jahre!

-          Der Anteil der Kinder und Jugendlichen unserer Gemeinde ist relativ klein! Das
            Verhältnis von Taufe zur Beerdigung ist ungefähr 1 zu 2,7.

-          Seit 2006 ist unsere Gemeinde um ca. 25 % kleiner geworden! Vor allem sehr viele
            der Treuesten der Treuen sind in den letzten Jahren altersbedingt verstorben.

-          Eine neue Austrittswelle hat es im Jahr 2023 gegeben: Ein Jahr, das seit
           Jahrzehnten wieder sehr hohe Inflationsraten mit sich brachte, so dass
           Verteuerungen durch Kirchenaustritt teilkompensiert werden sollten.

 

Gerade in diesem Jahr 2024 wird unsere Evangelische Kirchengemeinde Gronau einen maßgeblichen Veränderungsprozess durchlaufen, zumindest durch Presbyteriums-beschlüsse verbindlich anstoßen müssen. Man wird sehen, was das konkret bedeutet.

Schwerpunkte in der kirchengemeindlichen Arbeit sind zurzeit im besonderen Maße

*          die sonntäglichen Gottesdienste und die pastoralen Amtshandlungen;

*          die Kinder- und Jugend-, zukünftig auch die Familienarbeit, wozu auch die
            Begleitung der Schulen und evangelischen Kindertagesstätten u.a. mit
            regelmäßigen Gottesdiensten bzw. Andachten gehört;

*          die Senior*innen-Arbeit;

*          die Kirchenmusik – mit einem besonderen Zentrum, nämlich der Sauer-Orgel Opus
            1904 in der Ev. Stadtkirche Gronau;

*          das christliche Friedhofswesen – mit drei kirchengemeindlichen Fried-höfen.

 

Neben der Ev. Kirchengemeinde Gronau gibt es auch andere evangelische Einrichtungen und Träger: Das Ev. Lukas-Krankenhaus (Johanniter), das (Evan-gelische) Seniorenzentrum Bethesda (Perthes-Werk), (Evangelische) Diakonische Stiftung Wittekindshof und die binnenkirchliche Diakonie (Diakonische Werk WesT).

Evangelische Kirchengemeinde Gronau

Gemeindesatzung

Unsere Gemeindesatzung finden Sie hier.